Knowledge Management

Was versteht man unter Knowledge Management (KM)? Für welche Bereiche eines Unternehmens oder einer Organisation ist ein systematisches Management von Wissen bedeutsam bzw. sogar zwingend erforderlich? Wie sollte man dabei vorgehen? Welche Abhängigkeiten gibt es?

Knowledge Management Prozesse werden bereits seit Jahren, überwiegend im Zusammenhang mit dem IT Service Management (ITSM), angewendet und haben mit der Verabschiedung des internationalen Standards ISO 9001:2015 anerkannte Vorgaben für die Qualitätssicherung und die Zertifizierung von KM-Prozessen erhalten.

Praktische Erfahrungen, aber auch der Standard ISO 30401Knowledge management systems – Requirements, können bei dieser Transformation einen systematischen Rahmen bieten, die Umsetzung und das Monitoring der strategischen Ziele des Unternehmens oder der Organisation durch ein Knowledge Management Programm zu begleiten und ständig zu evaluieren.

Zu Beginn empfehlen wir, ein KM Domain Transformations- bzw. Change Modell auszuwählen, welches alle Bereiche des Knowledge Managements berücksichtigt, eine gesamtheitliche Vorbereitung, Planung und Ausführung des KM Programms unterstützt und außerdem die Einbeziehung in ein bereits initiiertes Programm „Digitale Transformation“ garantiert.

Das folgende KM Change Modell – unter Berücksichtigung von acht primären KM-Domains – wird in der Beratungsphase als Standardmodell empfohlen. Je nach Anforderungen können Domains weggelassen werden, wenn deren Reifegrad auf das Gesamtergebnis der Betrachtung gering ist. Für die Analyse-, Assessment-, Planungs- und Ausführungsphasen werden zusätzlich ein oder mehrere domainspezifische Maturity Modelle (Reifegradmodelle) angewendet. Im Bereich AI und für Semantische Lösungen bzw. in komplexen, industriellen Anwendungen verwendet man z.B. zusätzlich das „Big Data Maturity Model“ (BDMM).


KM Domain Change Modell

Eine Erläuterung zu den einzelnen KM Domains finden Sie im Folgenden.

  • Strategy – Knowledge Management Initiativen und Programme als Bestandteil der Business Strategie des Unternehmens und der definierten Ziele. KM ist einer der primären Elemente jeder Digitalen Transformation.
  • Organisation – alle Menschen in der festen oder agilen Organisationsstruktur des Unternehmens in verschiedenen und auch in mehrfachen Rollen, die Nutzer, die Beitragenden, die Entscheider, die Verantwortlichen, die Experten sowie die Unternehmenskultur bezüglich der Förderung und Anerkennung von Wissensaustausch und -management. Die Organisation muss eine neue Kultur ausbilden, sie muss das systematische Lernen lernen.
  • Governance – Steering Board, Governance Modell und Prozesse, Rollen, Authorities und Quality Standards des Unternehmens
  • Technology – die konsequente Anwendung von „state of the art“ Technologien und Methodik, z.B. Artificial Intelligenz, Service-orientierte Architektur, Cloud-Dienste, Semantic und Knowledge Graph basierte Modellierung, Natural Language Processing (NLP)
  • Process – Prozesse zum Erstellen, Verwalten und Aktualisieren von Content, Daten, Wissen, Trainings- und Lernprozesse für Mitarbeiter, Qualitätssicherung
  • Data – Berücksichtigung strukturierter und unstrukturierter Daten, Dokumente, Webseiten, Datenbanken, Videos, Emails
  • Model – vollständiges Knowledge Modell (oder Knowledge Graph), eine Föderation aller zugehörigen Elemente, z.B. Nomenklatur, Taxonomie, Ontologie
  • Operation – integraler Betrieb aller KM Domain Elemente oder Dienste, die ständige Beobachtung, Anpassung und Verbesserung des Knowledge Managements durch Messung von relevanten Indikatoren sowie einer Optimierung der Prozesse und Systeme, der Betrieb der Cloud-Dienste, der Infrastruktur, Business und Technik-Support